Gemeinsam forschen – in Europa und darüber hinaus

Sogenannte Europäische Partnerschaften bündeln Ressourcen und Expertise, um globale Herausforderungen wie zum Beispiel den Klimawandel oder eine zunehmend alternde Bevölkerung anzugehen. Auch Schweizer Institutionen tragen dazu bei, diese ambitionierten Ziele zu erreichen und Europa als führenden Akteur in Forschung und Entwicklung zu stärken.

14.10.2024
Autor/in: Myriam Cevallos Christen
Eine Gruppen Menschen steht im Kreis, hält ihre Hände in die Mitte und hält sie übereinander.
Für Schweizer Institutionen bieten Europäische Partnerschaften eine einzigartige Chance, die internationale Zusammenarbeit zu stärken und an vorderster Front an der Lösung globaler Herausforderungen mitzuwirken. Bild: Adobe Stock

Die Europäische Kommission stellt rund einen Viertel des Budgets von Horizon Europe für Europäischen Partnerschaften zur Verfügung. An diesen rund 50 Initiativen wirken Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus EU-Mitgliedstaaten und assoziierten Ländern mit, um gemeinsam an grossen gesellschaftlichen und technologischen Herausforderungen zu arbeiten.

Fokus schärfen, Wirkung verstärken

Im Vergleich zum Vorgängerprogramm Horizon 2020, das über 120 Partnerschaften umfasste, wurde unter Horizon Europe die Anzahl der Partnerschaften auf gut 50 reduziert. So soll der Fokus geschärt und die Wirkung maximiert werden. Es gibt drei Haupttypen von Partnerschaften:

  • Kofinanzierte Partnerschaften (Co-funded Partnerships): Hier werden nationale und EU-Finanzmittel gebündelt, um gemeinsam Projekte zu fördern, die spezifische Herausforderungen adressieren. Beispiele sind Partnerschaften zu antimikrobieller Resistenz, Biodiversität und Wasserverfügbarkeit. In der Schweiz beteiligen sich der Schweizerische Nationalfonds, Innosuisse sowie verschiedene Bundesämter an kofinanzierten Partnerschaften.
  • Koprogrammierte Partnerschaften (Co-programmed Partnerships): In diesen Partnerschaften arbeiten die EU und verschiedene Partner aus Industrie und Wissenschaft zusammen, um gemeinsame Programme und Strategien zu entwickeln und umzusetzen. Die thematische Ausrichtung reicht von digitaler Transformation über saubere Energie bis hin zu nachhaltiger Mobilität. Beispiele sind die European Open Science Cloud (EOSC) und die Partnerschaft AI, Data and Robotics (ADR), an welchen die ETHZ und die EPFL beteiligt sind.
  • Institutionalisierte Partnerschaften (Institutionalised Partnerships): Diese langfristigen, rechtlich verankerten Partnerschaften konzentrieren sich auf spezialisierte Forschungsbereiche und verfügen über eine eigene Governance-Struktur. Beispiele sind die Innovative Health Initiative (IHI) oder das Global Health-EDCTP3, sowie die Wissens- und Innovationsgemeinschaften des Europäischen Instituts für Technologie und Innovation.

Finanzierung der Schweizer Beteiligung

Solange die Schweiz bei Horizon Europe ein nicht assoziiertes Drittland ist, finanziert das SBFI die Beteiligung von Schweizer Institutionen an den Europäischen Partnerschaften direkt.

Der Beitrag der Schweiz

Die Europäischen Partnerschaften zeigen bereits eindrückliche Resultate, zu denen auch Schweizer Institutionen beigetragen haben. So hat die Universität Genf im Rahmen des IHI-Projekts COMBACTE-CARE zur Entwicklung des neuen Antibiotikums EMBLAVEO® beigetragen. Dies ist ein wichtiger Fortschritt im Kampf gegen multiresistente Bakterien. Auch in der Partnerschaft Global Health-EDCTP3 spielt die Schweiz eine Schlüsselrolle, insbesondere bei der Bekämpfung der Virusinfektion Mpox.

Für Schweizer Institutionen bieten Europäische Partnerschaften eine einzigartige Chance, die internationale Zusammenarbeit zu stärken und an vorderster Front an der Lösung globaler Herausforderungen mitzuwirken. Sie können so ihre wissenschaftlichen und technologischen Stärken einbringen und gleichzeitig von den Erkenntnissen und Innovationen anderer Länder profitieren. Die letzten zehn Partnerschaften des Programms Horizon Europe sollen im Jahr 2025 lanciert werden. 


Kontakt
Myriam Paulina Cevallos Christen, SBFI Wissenschaftliche Beraterin, Ressort Internationale Programme Forschung und Innovation myriam.cevallos@sbfi.admin.ch +41 58 462 98 81
Autor/in
Myriam Cevallos Christen