WorldSkills Lyon: Schweizer Berufs-Elite sichert sich 15 Medaillen

Anfang September 2024 trafen an den WorldSkills in Lyon die besten jungen Berufs-Champions der Welt aufeinander. Die Schweiz war mit 45 Teilnehmenden vertreten. Rémy Hübschi, stellvertretender Direktor des SBFI, erklärt, wieso der Bund die Teilnahme der Schweiz an Berufsmeisterschaften mitfinanziert.

26.09.2024
Autor/in: Talia Bongni
Drei junge Menschen stehen auf einem Podest und halten ihre Landesflaggen hinter sich: Auf Platz 3 eine Österreicherin, auf Platz 2 ein Franzose und auf Platz 1 ein Schweizer.
Das Schweizer Team ist mit 45 jungen Berufs-Champions zu den WorldSkills 2024 nach Lyon gereist. Bild: Michael Zanghellini / SwissSkills

Rémy Hübschi, wie haben Sie die Stimmung vor Ort erlebt?

Sehr beeindruckend! Ich habe vor allem gespürt, mit welchem Eifer und welcher Motivation die jungen Berufsleute aus allen Ländern um Medaillen gekämpft haben. Wir hatten in Lyon einmal mehr ein ganz tolles Schweizer Team. Beeindruckt hat mich aber auch das riesige Netzwerk, auf das die Schweizer Teilnehmenden zählen konnten: allen voran die Lehrbetriebe, die Berufsverbände, die Schulen, die Kantone und auch die Angehörigen. 

Die Schweizer Delegation konnte sich mit Berufsleuten aus über 65 anderen Ländern messen. Welchen Stellenwert haben solche internationalen Berufsmeisterschaften für die Schweiz?

Einen sehr grossen. Das Schweizer Team hat in Lyon sieben Goldmedaillen, sieben Silbermedaillen sowie eine Bronzemedaille gewonnen und ist damit «Top 3 of World» und beste europäische Nation. Insgesamt 15 Medaillen – eine Zahl, welche die Qualität der Berufslehre in der Schweiz eindrücklich unterstreicht. Um die Sichtbarkeit und Anerkennung der Berufsbildung zu erhöhen, ist der internationale Austausch – und dazu zähle ich auch internationale Berufsmeisterschaften – eine bildungspolitische Priorität der Schweiz. Als Zeichen der Wertschätzung, und um das Schweizer Team vor Ort persönlich anzufeuern, reiste auch Bundesrat Guy Parmelin an die WorldSkills.

Ein junger Mann in rotem Pullover lächelt und hält beide Daumen nach oben vor einem begeisterten Publikum mit Schweizer Fahnen.
Gute Stimmung in Lyon: Für das Schweizer Team gab es sieben Gold-, sieben Silber- und eine Bronzemedaille. Bild: Stefan Wermuth / SwissSkills
Das Schweizer Team in roten Hosen, dunklen Blazern und weissen Hemden posiert vor einem Stadion.
Der Erfolg bei den WorldSkills unterstreicht die Qualität der Berufslehre in der Schweiz. Bild: Manu Friederich / SwissSkills
Das Publikum in einem Stadium schwenkt kleine Schweizer Fahnen und applaudiert.
Die WorldSkills tragen zur Steigerung des Ansehens und der Bekanntheit der Berufsbildung bei. Bild: Tatjana Schnalzger / SwissSkills
Bundesrat Guy Parmelin steht in einer Gruppe Menschen in einer grossen Halle und schaut nach oben.
Bundesrat Guy Parmelin reiste nach Lyon, um das Schweizer Team vor Ort anzufeuern. Bild: Manu Friederich / SwissSkills
Das Schweizer Team läuft mit grossen Schweizer Fahnen auf die Bühne. Im Hintergrund steht "47th WorldSkills Competition".
2029 wird Genf die europäischen Berufsmeisterschaften, die EuroSkills, ausrichten. Bild: Stefan Wermuth / SwissSkills

Und wie schätzen Sie die Bedeutung von Medaillengewinnen für junge Berufsleute und künftigen Lernenden ein?

Ob im Sport oder in der Arbeitswelt: Wer an internationalen Wettbewerben teilnehmen darf, dem mangelt es sicher nicht an Motivation. Diese Wettbewerbe sind für die jungen Berufsleute einerseits Ansporn, andererseits auch etwas, das sie mit Stolz erfüllt. Stolz auf die eigenen Leistungen und auch auf den gewählten Beruf. Aus meiner Sicht sind die Berufsmeisterschaften deshalb eine attraktive Plattform, um talentierte Jugendliche zu fördern und die Attraktivität der Berufsbildung und der verschiedenen Berufe bei potenziellen Lernenden bekannt zu machen. 

In Lyon trafen sich die besten jungen Berufs-Champions aus der ganzen Welt. Wie haben sich die 45 Talente aus der Schweiz dafür qualifiziert?

Der Weg zu solchen Anlässen beginnt an den nationalen Berufsmeisterschaften. Dort ermitteln jedes Jahr zahlreiche Berufsverbände ihre Schweizermeisterinnen und -meister. Diese Schweizermeisterschaften gelten gleichzeitig als Ausscheidung für die Teilnahme an den Europa- und Weltmeisterschaften. Im September 2025 findet ein grosser Teil dieser nationalen Berufsmeisterschaften wieder zentral in Bern statt.

Ein Mann in einem grauen Sakko und einem weissen Hemd lächelt in die Kamera.

Rémy Hübschi ist seit 2021 stellvertretender Direktor des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) und leitet die Abteilung Berufs- und Weiterbildung.

Bild: Stefan Wermuth / SwissSkills

Apropos Zukunft: 2029 finden die Berufseuropameisterschaften, die EuroSkills in der Schweiz statt. 

Ja, Anfang Juni 2024 wurde entschieden, dass der Kanton Genf Gastgeber der EuroSkills 2029 sein wird. Dieser Anlass findet vom 26. bis 30. September im Palexpo, dem Ausstellungs- und Kongresszentrum in Genf, statt. Ich persönlich freue mich schon sehr darauf. Für die Schweiz sind die EuroSkills eine einmalige Gelegenheit, ihre Exzellenz in der Berufsbildung unter Beweis zu stellen. Wir dürfen stolz darauf sein, unsere bewährte Praxis und unsere Programme mit der internationalen Gemeinschaft zu teilen. Und wir sind überzeugt, dass die EuroSkills 2029 in der Schweiz nicht nur für die Teilnehmenden eine Quelle der Inspiration sein werden, sondern auch über die Landesgrenzen hinaus einen bleibenden positiven Eindruck hinterlassen werden. Die Genfer Kandidatur wurde von der Cité des Métiers, SwissSkills und dem Bund mitgetragen.

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Förderung von Berufsmeisterschaften

Die Stiftung SwissSkills setzt sich für die Talent- und Exzellenzförderung in der Berufsbildung ein. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Steigerung des Ansehens und der Bekanntheit des dualen Bildungssystems. Das SBFI unterstützt die Aktivitäten der Stiftung jährlich mit zwei bis drei Millionen Franken. Damit setzt sich der Bund zusammen mit den Berufsverbänden und den Kantonen für eine attraktive und zukunftsorientierte Berufsbildung ein.


Kontakt
Talia Bongni, SBFI Projektverantwortliche, Ressort Finanzierung und Projektförderung talia.sheikhbongni@sbfi.admin.ch +41 58 481 01 86
Autor/in
Talia Bongni

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