Fit für den Arbeitsmarkt: Nationale Impulstagung zeigt Chancen für Erwachsene
Der Bundesrat stellte 2024 in der Gesamtschau zur Ausschöpfung des inländischen Arbeitskräftepotenzials fest, dass der Schweizer Arbeitsmarkt unter Fachkräftemangel leidet, während die Arbeitslosigkeit historisch niedrig ist. Dani Duttweiler, Leiter Ressort Berufsbildungspolitik beim SBFI, erklärt, wie die Impulstagung «Qualifizierungsmöglichkeiten für Erwachsene» zur besseren Ausschöpfung des inländischen Arbeitskräftepotenzials beitragen kann.

Das SBFI organisiert am 27. Mai 2025 eine Impulstagung zu Qualifizierungsmöglichkeiten für Erwachsene. Warum?
Der Fachkräftemangel ist ein Thema für Politik und Wirtschaft. Es gibt verschiedene Ansätze, ihm zu begegnen. Für das SBFI gehört im Bereich Berufs- und Weiterbildung die Sicherung des Berufsnachwuchses mit der beruflichen Grundbildung und attraktiven Karrieremöglichkeiten dazu, zum Beispiel in der höheren Berufsbildung. Potenzial besteht auch bei Erwachsenen: durch den Abschluss einer beruflichen Grundbildung, gezielte Weiterbildung oder Lernen am Arbeitsplatz. Es gibt zahlreiche Initiativen, Programme und Projekte von Bund, Kantonen und Organisationen der Arbeitswelt. NGOs bieten zielgruppenspezifische Angebote und Unternehmen firmeninterne Bildungsmöglichkeiten an. Oft sind diese Massnahmen nicht allen bekannt. An der Impulstagung werden sie vorgestellt.
Was sind die Hauptziele der Impulstagung?
Ziel der Tagung ist es, Möglichkeiten zur beruflichen Qualifizierung für Erwachsene zu beleuchten. Anhand guter Beispiele wollen wir zeigen, wie Erwachsene in den Arbeitsmarkt einsteigen, verbleiben und ihre Arbeitsmarktfähigkeit erhalten oder verbessern können. Wir wollen aber auch aufzeigen, wo Hürden bestehen und wie diese überwunden werden können. Wie es der Name der Tagung sagt, erhalten die Teilnehmenden Impulse und Ideen, was sie in ihren Berufsverbänden, kantonalen Stellen oder anderen Organisationen zur Fachkräftesicherung tun können. Der Austausch von Ideen und Erfahrungen steht im Zentrum.
«An der Tagung wollen wir die verschiedenen Möglichkeiten zur beruflichen Qualifizierung für Erwachsene beleuchten und anhand guter Beispiele zeigen, wie es ihnen gelingen kann, in den Arbeitsmarkt einzusteigen und dort zu bleiben.»
Das Spektrum des Tagungsthemas erscheint sehr breit. Welche Aspekte werden konkret behandelt?
Die Themen sind vielfältig: Grundkompetenzen, berufsorientierte Weiterbildung, Berufsabschluss für Erwachsene und nicht zuletzt Qualifizierungsangebote von Organisationen der Arbeitswelt und von Unternehmen. Darüber hinaus wird über Beratungs- und Begleitangeboten für spezifische Zielgruppen sowie über Finanzierungsmöglichkeiten informiert. Diese Themen und gute Beispiele sollen den Teilnehmenden helfen, Ansätze für die Weiterentwicklung der eigenen Arbeit zu finden.
Welche Programmpunkte warten auf die Teilnehmenden?
Jede Person kann eigene Schwerpunkte setzen und sich ihr Programm individuell zusammenstellen. Ein Einführungsreferat und ein Podiumsgespräch eröffnen die Tagung. Über 35 Marktstände präsentieren gute Beispiele aus der ganzen Schweiz, darunter Stände von Organisationen der Arbeitswelt, von Kantonen, von Bildungsanbietern und weiteren Organisationen. Zusätzlich stehen zehn verschiedene Impulsreferate zur Auswahl, welche die einzelnen Tagungsthemen vertiefen. Die Teilnahme ist kostenlos.

Dani Duttweiler ist Leiter des Ressorts Berufsbildungspolitik im SBFI. In dieser Funktion arbeitet er an den Rahmenbedingungen und an der Weiterentwicklung der Berufsbildung mit.
Mit zehn Impulsreferaten und rund 35 Marktständen ist das Informationsangebot gross: Wie stellen Sie Ihr Programm zusammen?
Da die Abstracts der Impulsreferate und Marktstände bereits im Vorfeld online sind, stelle ich mir mein Programm im Voraus zusammen. Mein Tag beginnt mit einem Kaffee und dem Austausch mit bekannten Gesichtern. Nach dem Einführungsreferat und einem vielversprechenden Podium, werde ich mich auf dem Marktplatz umschauen. Ich freue mich auf zwei bis drei spannende Impulsreferate und den Austausch mit den Referentinnen und Referenten und anderen Teilnehmenden. Danach informiere ich mich auf dem Marktplatz an den entsprechenden Ständen, wie die konkrete Umsetzung der Themen gelingen kann. Beim Mittagessen oder in spontanen Pausen knüpfe ich neue Kontakte und tausche mich über bekannte oder auch ganz neue Themen aus. Es wird auf jeden Fall ein interessanter Weiterbildungstag für mich.
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