Vertiefung des wissenschaftlichen Dialogs mit den Golfstaaten
Im Mai 2025 reiste Staatssekretärin Martina Hirayama in Begleitung einer Wissenschaftsdelegation nach Katar, Saudi-Arabien und in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Die Reise hatte zwei Hauptziele: bestehende Kontakte in Bildung, Forschung und Innovation zu pflegen und neue Kooperationsmöglichkeiten zu finden.

Alle drei Länder befinden sich in einem intensiven Transformationsprozess, der auf wirtschaftliche Diversifizierung und gesellschaftliche Modernisierung abzielt. Bildung, Forschung und Innovation gelten dabei als zentrale Pfeiler. Die Schweiz wird in der Region als Land mit hoher wissenschaftlicher Exzellenz und einer starken Berufsbildungstradition wahrgenommen – entsprechend besteht Interesse an einem engeren Austausch.
Während ihrer Reise führte Staatssekretärin Hirayama bilaterale Gespräche mit hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern der jeweiligen Bildungs- und Forschungsministerien. In Katar etwa traf sie Bildungsministerin Lolwah Al Khater, in Saudi-Arabien Vertreter der nationalen Innovations- und Forschungsbehörde, in den VAE die Vizeministerin für strategische Angelegenheiten und den Minister a.i für Hochschulbildung und Forschung. Thematisiert wurden unter anderem die Rolle der Wissenschaft in der wirtschaftlichen Entwicklung, die Bedeutung praxisnaher Berufsbildung sowie konkrete Förderinstrumente für bilaterale und multilaterale Forschungskooperationen. Im Rahmen dieser Gespräche unterzeichneten der Schweizerische Nationalfonds (SNF) und der Qatar Research, Development and Innovation Council (QRDI) vor Ort eine Absichtsklärung, die die Mobilität zwischen den beiden Forschungsgemeinschaften stärken soll.
Doha (Katar)



Forschung und Innovation vor Ort erleben
In allen drei Ländern bestehen bereits verschiedene Kooperationen mit Schweizer Hochschulen. In den VAE beteiligt sich die New York University Abu Dhabi gemeinsam mit der Hochschule Luzern oder der EPFL an mehreren vom Bund geförderten Forschungsprojekten im Rahmen des Leading-House-Mandates. Im Leading-House-Modell beauftragt das SBFI Schweizer Hochschulen mit dem Aufbau und der Erprobung neuer Kooperationsinstrumente in ausgewählten Regionen. Auch im Rahmen von Horizon Europe bestehen gemeinsame Projekte, etwa in den Disziplinen Medizin und Energie. Gespräche mit einer Vielzahl (Hochschul)Institutionen in allen Ländern dienten der Auslotung weiterer Kooperationen.
Die Schweizer Delegation besuchte unter anderem Einrichtungen wie Sidra Medicine und das Qatar Environment and Energy Research Institute in Doha, das Mohammed Bin Rashid Space Centre in Dubai und die Khalifa University in Abu Dhabi. In Riad wurde die Schweizer Delegation unter anderem an der King Abdulaziz City for Science and Technology (KACST) und dem King Abdullah Petroleum Studies and Research Center (KAPSARC) empfangen. An diesen Stationen erhielten die Teilnehmenden Einblicke in lokale Forschungsschwerpunkte, etwa in den Bereichen Nachhaltigkeit, Energie oder Raumfahrttechnologie. Der Austausch mit wissenschaftlichen und industriellen Akteuren ermöglichte zudem eine Diskussion über künftige gemeinsame Projekte und Strategien zur Forschungs- und Innovationsförderung.
Riad (Saudi-Arabien)



Kooperationspotenziale im Fokus
Die duale Berufsbildung stiess in allen drei Ländern auf grosses Interesse. Sowohl Katar wie auch Saudi-Arabien und die VAE verfügen über nationale Reformagenden, die gezielt auf den Ausbau beruflicher Kompetenzen setzen. Schweizer Expertise, mittels Schweizer Unternehmen mit lokaler Präsenz, könnte künftig eine stärkere Rolle spielen.
Gerade in Regionen mit hoher Innovationsdynamik und globalem Gestaltungsanspruch – wie der Golfregion – kann Diplomatie für die Wissenschaft einen wichtigen Beitrag zur Vertrauensbildung und zur nachhaltigen Vernetzung leisten.
Dubai und Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate)



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