Eine (unvollständige) Halbzeitbilanz

Die Sommerpause bietet (auch) Gelegenheit, erste Blicke zurück auf den bisherigen Jahresverlauf zu werfen. Wenn wir also eine Art Halbzeitbilanz 2023 ziehen, fällt auf, wie viele Erfolgsmeldungen insbesondere in den Themenfeldern Forschung und Innovation (F&I) bereits zu Buche stehen.

28.07.2023
Autor/in: Martina Hirayama
Martina Hirayama Staatssekretärin für Bildung, Forschung und Innovation
Martina Hirayama ist seit 1. Januar 2019 Staatssekretärin für Bildung, Forschung und Innovation. Bild: Monique Wittwer

So verdient beispielsweise die von der Schweiz und Spanien Anfang Juli unterzeichnete Erklärung Erwähnung, wonach die beiden Länder ihre Zusammenarbeit im Bereich Forschung und Innovation künftig intensivieren und ihre jeweiligen Akteure bei der Umsetzung von bilateralen und multilateralen Aktivitäten entsprechend unterstützen wollen. Die dabei primär zu adressierenden Themen sind mit Blick auf Innovationsaspekte gesellschaftlich wie wirtschaftlich relevant; sie reichen von Klima, Energie, nachhaltige Entwicklung und digitale Transformation über die Geistes- und Sozialwissenschaften bis hin zu den Quantenwissenschaften und -technologien und zur Raumfahrt.

Bereits seit 2009 ist ein Abkommen zwischen dem Schweizerischen Bundesrat und der Regierung der Republik Brasilien über die wissenschaftliche und technologische Zusammenarbeit in Kraft. Im weiteren Kontext dieses Abkommens wurde vor ein paar Wochen in Brasilia erstmals der «Swiss Sustainability and Innovation Prize» verliehen. Er ging in den Kategorien «Unternehmen» sowie «Start-up» an je einen brasilianischen und schweizerischen Gewinner. Dabei zeigten alle Bewerberinnen und Bewerber, dass sich Rentabilität und Nachhaltigkeit verbinden lassen und entsprechende Geschäftsmodelle Beiträge zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen möglich machen können.

Von grosser Bedeutung für die F&I-Akteure in der Schweiz ist der im Mai gefasste bundesrätliche Beschluss, Übergangsmassnahmen für das sogenannte Horizon-Paket 2021–2027 (Horizon Europe, Euratom Programm, ITER und Digital Europe Programm) für die Ausschreibungen 2023 mit 625 Millionen Franken zu finanzieren. Hatte der Bundesrat bereits Übergangsmassnahmen für die Ausschreibungen 2021 und 2022 beschlossen, gewährleistet er damit Kontinuität mit Blick auf sein dezidiertes Ziel, nämlich die raschestmögliche Assoziierung der Schweiz am Horizon-Paket.

Zu guter Letzt noch der Hinweis auf eine interessante Sommerlektüre. Die Konjunkturforschungsstelle KOF hat in der im Auftrag des SBFI erstellten Studie «Innovation und Digitalisierung in der Schweizer Privatwirtschaft – Ergebnisse der Innovationserhebung 2020» herausgearbeitet, dass im Zeitraum 2018–2020 erstmals seit der Untersuchungsperiode 2000–2002 der Anteil der F&E-aktiven Unternehmen wieder angestiegen ist, dies um 3,7 Prozentpunkte von 12,6% auf 16,3%! Ob es sich dabei um eine eigentliche Trendwende handelt, wie die Autoren schreiben, wird die Zukunft weisen.