Einblick in kenianische und tansanische Forschung und Innovation
Im November 2024 besuchte Staatssekretärin Martina Hirayama begleitet von einer Wissenschaftsdelegation Kenia und Tansania. Die Reise diente als Anlass, um die Forschungs- und Innovationszusammenarbeit mit diesen Ländern zu stärken.
Was verbindet die Schweiz und Kenia in Bildung, Forschung und Innovation? Seit vielen Jahren arbeiten Forschende aus beiden Ländern in unterschiedlichen Disziplinen zusammen. So hat der Schweizerische Nationalfonds (SNF) in den letzten fünf Jahren (2018–2023) knapp 50 Projekte gemeinsame Projekte von Forschenden aus der Schweiz und Kenia finanziert. Kooperationen werden auch durch Instrumente des Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Institut (Swiss TPH) gefördert, das gemeinsam mit Universität Basel als Leading House für die Region Subsahara-Afrika amtet. Der Bund hat dieses Mandat ab 2017 und bis mindestens 2028 an das Swiss TPH vergeben.
Absichtserklärung mit Kenia unterzeichnet
Seit November 2024 verbindet die beiden Länder noch etwas anderes: Eine Absichtserklärung zwischen dem Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung und dem kenianischen Ministerium für Bildung. Sie soll dazu beitragen, bestehende Kooperationen in Bildung, Forschung und Innovation (BFI) zu stärken und zu erweitern. Martina Hirayama, Staatssekretärin für Bildung, Forschung und Innovation, hat diese Erklärung während ihrer Kenia- und Tansania-Reise im November 2024 in Nairobi unterschrieben.
Treffen mit BFI-Akteuren vor Ort
Auf ihrer Reise nach Kenia und Tansania wurde Staatssekretärin Martina Hirayama begleitet von Vertreterinnen und Vertretern aus unterschiedlichen Schweizer Institutionen (Schweizerischer Nationalfonds, Swiss TPH, Universität Bern, ETH Zürich und Lausanne). Auf dem Programm standen Gespräche mit ihren Pendants vor Ort, unter anderem mit der kenianischen Forschungsförderagentur (National Research Fund) und der kenianischen Innovationsförderagentur (Kenya National Innovation Agency) sowie auf tansanischer Seite mit der Kommission für Wissenschaft und Technologie (COSTECH). Diese Treffen dienten dazu, das Potenzial für künftige Kooperationen zu identifizieren. Um die BFI-Landschaft der beiden Länder besser kennenzulernen, besuchten Martina Hirayama und die Wissenschaftsdelegation verschiedene Forschungs- und Hochschulinstitutionen sowie Start-ups.
Forschungszusammenarbeit mit Tansania
In Tansania besuchte die Delegation einen Standort des Ifakara Health Institute in Bagamoyo. Zwischen diesem Institut und der Schweiz besteht eine Zusammenarbeit mit dem Ziel, das Ifakara Health Institute als Wissens- und Ressourcenzentrum innerhalb nationaler, regionaler und internationaler Netzwerke zu stärken. Dadurch soll der Austausch von Wissen und Erfahrungen, die durch die Nord-Süd-Partnerschaft gewonnen werden, für die Hochschulen in Afrika und der Schweiz gefördert werden.
In der Hauptstadt Daressalam tauschte sich Staatssekretärin Hirayama mit Adolf Mkenda, tansanischer Minister für Bildung, Wissenschaft und Technologie, aus. Thema waren die bilateralen Wissenschaftsbeziehungen sowie deren mögliche Perspektiven. Mit Tansania verbindet die Schweiz ein Abkommen über technische und wissenschaftliche Zusammenarbeit von 1966 sowie eine Absichtserklärung zur wissenschaftlichen und technologischen Zusammenarbeit von 2004.
Ein wichtiges Instrument für die Zusammenarbeit im Forschungsbereich sind die Bundes-Exzellenz-Stipendien für ausländische Forschende und Kunstschaffende: bis 2024 wurden rund 50 an Kandidierende aus Tansania vergeben. Ebenfalls existieren direkte Kontakte zwischen Forschenden, deren Projekte teilweise via kompetitive Fördergelder finanziert werden (SNF und Leading House). Der Schweizerische Nationalfonds hat von 2018 bis 2023 gesamthaft 35 Projekte von Forschenden aus der Schweiz und Tansania finanziert.
Leading House
Im Leading-House-Modell bieten Schweizer Hochschulen im Auftrag des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) Kooperationsinstrumente für ausgewählte Regionen an. Das Modell hat sich als effizient erwiesen, um direkte Kontakte aufzubauen und neue Instrumente der Forschungs- und Innovationszusammenarbeit zu erproben.