Beiträge an Forschungseinrichtungen begünstigen wissenschaftlichen Fortschritt und Innovation

Um die Schweizer Forschungs- und Innovationslandschaft gezielt zu stärken, unterstützt der Bund Forschungseinrichtungen in verschiedenen Fachbereichen. In den Jahren 2025 bis 2028 erhalten 35 Institutionen rund 430 Millionen Franken.

27.02.2025
Autor/in: Cyrille Girardin
Ein Forscher betrachtet eine Probe
RhySearch stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie durch angewandte Forschung in den Bereichen optische Beschichtung und Ultrapräzisionsfertigung ergänzt durch digitale Innovation. Bild: RhySearch/MK Photography

Die unterstützten Einrichtungen sind unabhängig von den Hochschulen und dem ETH-Bereich und generieren somit einen Mehrwert für das Schweizer Bildungs-, Forschungs- und Innovationssystem. Sie sind über die ganze Schweiz verteilt und werden drei verschiedenen Kategorien zugeordnet, die jeweils unterschiedliche Funktionen für die Wissenschaftsgemeinschaft erfüllen:

  • Forschungsinfrastrukturen stellen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie der Forschung Dienstleistungen wie Archive, Datenbanken oder Instrumente zur Verfügung.
  • Forschungsinstitutionen betreiben Grundlagenforschung auf höchstem Niveau in einem spezifischen Bereich.
  • Technologiekompetenzzentren stellen die Verbindung zwischen der akademischen Forschung und dem Privatsektor her, um den Wissens- und Technologietransfer sicherzustellen.

Unter den 35 Einrichtungen, die in den Jahren 2025–2028 finanziell unterstützt werden, befinden sich 16 Forschungsinfrastrukturen, 9 Forschungsinstitutionen und 10 Technologiekompetenzzentren. Alle diese Einrichtungen erhalten Beiträge gemäss Artikel 15 des Bundesgesetzes über die Förderung der Forschung und der Innovation (FIFG).

eine Gruppe von Personen nimmt an einem Workshop teil
Workshop zu guter chirurgischer Praxis bei Nagetieren am Schweizerischen 3R-Kompetenzzentrum (3RCC). Es fördert das 3R-Prinzip (Replacement, Reduction und Refinement) bei Tierversuchen. Bild: 3RCC
Eine Professorin und ein Professor schauen gemeinsam auf einen Bildschirm
Prof. Dr. Daniel Legler und Dr. Julia Gutjahr im Institut für Zelluläre Biologie und Immunologie Thurgau (BITG) erforschen intrazelluläre Signalwege bei Blutzellen mittels hochauflösender Konfokalmikroskopie. Bild: BITG
Zwei Personen in orangem Schutzanzug mit Helm stehen in einem Tunnel
Der VersuchsStollen Hagerbach bietet mit seinen Stollen, Versuchsfeldern und Labors ideale Voraussetzungen für Forschung und Entwicklung. Spezialistinnen und Spezialisten aus aller Welt nutzen dieses Umfeld als Trainingscamp und Forschungslabor. Bild: VersuchsStollen Hagerbach
Ein Mann zeigt Bilder an der Wand
Vermittlung der am Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft (SIK-ISEA) gewonnenen kunsttechnologischen Erkenntnisse im Rahmen der berufspraktischen Ausbildung von Fachleuten. Bild: SIK-ISEA
Verschiedene Personen blicken in Mikroskope
Das Unternehmen Arts & Design Manufacture SA in La Chaux-de-Fonds unterstützt «Les métiers du Temps | Time Arts (MTTA)» und gehört zu den Vertretern des Kunsthandwerks. Foto: MTTA
Eine Frau arbeitet in einem Büro
Auch in einem virtuellen Archiv wie dem Archiv für Agrargeschichte konsultieren Forschende regelmässig Quellen vor Ort. Bild: Olivier Felber

Forschungseinrichtungen in unterschiedlichen Disziplinen

Insgesamt reichten 40 Forschungseinrichtungen ein Finanzierungsgesuch beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) ein. Von den unterstützten Einrichtungen erhielten 30 bereits in der Förderperiode 2021–2024 einen Bundesbeitrag, fünf sind neu dazugekommen:

An diesen fünf Einrichtungen zeigt sich exemplarisch die Breite von Themengebieten und Aufgaben, die durch die Bundesunterstützung gefördert werden:

  • Das Archiv für Agrargeschichte (AfA) sammelt Materialien aus dem Agrar-, Ernährungs- und Umweltbereich. Es ist ein Online-Archiv, das audiovisuelle Dokumente (Filme, Fotos) für Forschungen bereitstellt.
  • Die Swiss GO Trial Group (Swiss GO) ist auf Forschungen in gynäkologischer Onkologie spezialisiert. Die klinischen Studien und Forschungsprojekte der Swiss GO werden von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus akademischen Kreisen initiiert, um die Gesundheit der Patientinnen zu verbessern – dies in Abstimmung mit den bestehenden Swiss Clinical Trial Organisation (SCTO) und der Schweizerischen Krebsforschung (SAKK).
  • Die Infrastruktur Versuchsstollen Hagerbach (VSH) verfügt über Stollen, Labors und weitere notwendige Räumlichkeiten für Forschungen im Bauwesen. Sie fördert damit neue Lösungsansätze in den Bereichen Bau, Energie und Lebensräume.
  • Das Kompetenzzentrum MTTA (les métiers du temps – Time Arts) arbeitet eng mit KMU und Start-ups der Uhrenindustrie zusammen. Es unterstützt deren Entwicklung durch die Bereitstellung von Lösungen in verschiedenen Bereichen (z. B. mit der Erarbeitung von Prototypen oder Produktionstechniken).
  • RhySearch (Forschungs- und Innovationszentrum Rheintal) ist als Technologiekompetenzzentrum in den Bereichen optische Beschichtung, Hochpräzisionsfertigung und digitale Innovation tätig. Mit der Unterstützung des Bundes will RhySearch seinen Schwerpunkt optische Beschichtung ausbauen.

Forschungsinfrastrukturen

ForschungseinrichtungHöhe des Bundesbeitrages in CHF
Archiv für Agrargeschichte (AfA)880'000
Euro Tube5'000'000
Gosteli Stiftung2'376'000
Istituto Ricerche Solari (IRSOL)1'000'000
Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für klinische Krebsforschung (SAKK)21'590’000
Schweizerische Pädiatrische Onkologie Gruppe (SPOG) 4'300'000 
Swiss Centre for Applied Human Toxicology (SCAHT)10'300'000
Swiss Clinical Trial Organisation (SCTO)18'340'000
Swiss GO Trial Group (Swiss GO)740'000
Swiss Institute of Bioinformatics (SIB)46'500'000
Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft (SIK)13'260'000
Swiss Polar Institute (SPI)5'356'000
Schweizerisches Sozialarchiv (SSA)5'743'000
Service scientifique auxiliaire en géoscience (SSAG)2'400'000
VersuchsStollen Hagerbach (VSH)3'600'000
Vitrocentre 2'240'000
3-R-Kompetenzzentrum5'900'000
Total Forschungsinfrastrukturen149'525'000

Forschungsinstitutionen

ForschungseinrichtungHöhe des Bundesbeitrages in CHF
Biotechnologie Institut Thurgau (BITg)3'229'000
Institut de Recherche IDIAP (IDIAP)16'195'000
Institut für Kulturforschung Graubünden, Chur (ikg)2'200'000
Institute of Oncology Research (IOR)2'000'000
Istituto di Ricerca in Biomedicina (IRB)8'000'000
Schweizerisches Institut für Allergie- und Asthmaforschung (SIAF)6'070'000
Schweizer Paraplegiker Forschung (SPF) 2'200'000
Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH)32'000'000
Schweizerische Friedensstiftung (swisspeace)3'000'000
Total Forschungsinstitutionen74'894'000

Technologiekompetenzzentren

ForschungseinrichtungHöhe des Bundesbeitrages in CHF
Analytics with Neutrons and X-Rays for Advanced Manuafacturing (Anaxam)3'200'000
Campus Biotech (CBG)14'000'000
Centre suisse d’électronique et de microtechnique (CSEM)141'570'000
Inspire AG für mechatronische Produktionssysteme und Fertigungstechnik 18'000'000
Swiss Center of Manufacturing Technologies for Medical Applications (m4m)3'700'000
Les métiers du Temps – Time Arts (MTTA)1'630'000
RhySearch 6'000'000
Swiss Center for Design & Health (SCDH)14'000'000
Swiss Photonics Integration Center (Swiss PIC)2'900'000
Swiss Cobotics Competence Center (S3C)1'500'000
Total Technologiekompetenzzentren206'500'000

Kontakt
Cyrille Girardin, SBFI Nationale Forschung cyrilleclaude.girardin@sbfi.admin.ch +41 58 467 30 37
Autor/in
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