Innovation und Digitalisierung in der Schweiz

Die Innovationsaktivitäten von Schweizer Unternehmen bleiben stabil. Dies zeigt die Innovationserhebung 2023, die im Januar 2025 erschienen ist. Erstmals wurde auch das Wertschöpfungspotenzial einiger digitaler Technologien wie Künstliche Intelligenz untersucht.

06.05.2025
Autor/in: Daniel Dossenbach
Abbildung einer kranähnlichen Maschine
Die Innovationserhebung 2023 zeigt: Der Anteil an Innovationen, die neu sind für ein Unternehmen (sogenannte inkrementelle Innovationen), ist in den letzten Jahren gestiegen. Bild: Oliver Oettli

Die Innovationsleistung der Schweizer Wirtschaft bleibt trotz wirtschaftlicher Herausforderungen insgesamt hoch. Nach einer Phase negativer Entwicklungen haben sich wichtige Innovationsindikatoren seit 2018 stabilisiert. Der Anteil der Unternehmen, die in Forschung und Entwicklung (F&E) investieren, bleibt relativ stabil, obwohl der Umsatzanteil der F&E-Ausgaben leicht rückläufig ist. Es gibt jedoch einige bemerkenswerte Entwicklungen, die Aufmerksamkeit erfordern.

Kommerzieller Erfolg und Innovationsarten

Innovative Produkte und Dienstleistungen machen etwa einen Drittel des Umsatzes aus. Der Anteil radikaler Innovationen (neu für den Markt) ist von 2016 bis 2022 gesunken, während der Anteil inkrementeller Innovationen (neu für das Unternehmen) stabil blieb oder leicht anstieg.  Obwohl insgesamt weniger Firmen in der Schweiz F&E betreiben als noch zu Beginn der 2000er-Jahre, hat sich dies nicht negativ auf die Produktivität der Schweizer Wirtschaft ausgewirkt. 

Bedeutung von Software-Lieferanten 

Nach Kunden und Materiallieferanten sind Software-Lieferanten zur zweitwichtigsten externen Wissensquelle für Innovationsprozesse geworden. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung der Digitalisierung und den Bedarf an externer Expertise.

Innovationshemmnisse

Hohe Kosten bleiben das häufigste Innovationshemmnis. Aber auch der Fachkräftemangel sowie Bauvorschriften und Raumplanung werden häufiger als Gründe genannt, warum Innovationen gehemmt werden. 

Abbildung einer Grafik mit drei Kurven

Innovationsförderung

Der Anteil innovativer Unternehmen, die Innovationsförderung erhalten, hat sich zwischen 2018 und 2022 stabilisiert. Neue Instrumente wie die steuerliche Abzugsfähigkeit von F&E-Aufwendungen und die Patentbox werden genutzt. Die Nicht-Assoziierung der Schweiz bei Horizon Europe wird von etwa einem Viertel der innovativen Unternehmen negativ bewertet.

Digitalisierung der Schweizer Privatwirtschaft

Die digitale Transformation verändert die Schweizer Wirtschaft in Bereichen wie Automatisierung, Cybersicherheit und Künstlicher Intelligenz (KI). Kleine und grosse Firmen nutzen diese Technologien unterschiedlich stark. Besonders bei der Nutzung von KI zusammen mit Big Data gibt es grosses Entwicklungspotenzial. Insgesamt nimmt die Verbreitung von Big Data und KI zu, doch auch hier zeigen sich grosse Unterschiede zwischen KMU und grossen Unternehmen: 20 Prozent der kleinen und 60 Prozent der grossen Unternehmen nutzen Big Data, 8 Prozent der kleinen und 34 Prozent der grossen Unternehmen setzen KI ein. Dabei zeigt sich, dass Unternehmen, die KI einsetzen, eine deutlich höhere Wertschöpfung pro Beschäftigten aufweisen als Unternehmen ohne KI. 


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Daniel Dossenbach, SBFI Innovation daniel.dossenbach@sbfi.admin.ch +41 58 463 95 48
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