Förderung der internationalen Zusammenarbeit
Die Internationale Strategie der Schweiz im Bereich Bildung, Forschung und Innovation (2018) formuliert als Vision: «In Bildung, Forschung und Innovation belegt die Schweiz auch künftig weltweit eine Spitzenposition.»
Schlüsselfaktoren für die Verwirklichung der Vision sind unter anderem international engagierte BFI-Akteure sowie die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen und finanziellen Mittel. Das Instrumentarium, das der Bund den Akteuren dafür zur Verfügung stellt, ist einerseits vielfältig und komplementär und wird anderseits bedarfsgerecht erweitert und skaliert.
Auf der multilateralen Ebene greift die Vollmitgliedschaft der Schweiz an Forschungsorganisationen wie beispielsweise dem CERN oder der Europäischen Südsternwarte ESO, beide mit von den Mitgliedsländern gemeinsam getragenen einmaligen Infrastrukturen, die auch von Schweizer Forschenden der entsprechenden Fachbereiche genutzt werden können. Die Interessen der Schweizer Wissenschaft und Industrie im Bereich Weltraum wiederum sind weitgehend abgedeckt über die Programme der Europäischen Weltraumorganisation ESA, für die der Bund im Sinne seiner Weltraumpolitik bedeutende Beiträge verpflichtet. Und die europäischen Rahmenprogramme für Forschung und Innovation stehen der Teilnahme von Schweizer Akteuren aus Hochschulen, KMU und Industrie auch jetzt in verschiedenen Teilen offen, obschon die Schweiz bis dato in «Horizon Europe» bloss als nicht assoziiertes Drittland behandelt wird. Der Bund kommt, unabhängig vom Beteiligungsstatus, finanziell für die Teilnahme von Akteuren aus Forschung und Innovation in der Schweiz auf.
Ein jüngeres Instrument zur Förderung internationaler Forschungszusammenarbeit verbirgt sich hinter dem Kürzel ERIC. Es steht für European Research Infrastructure Consortium und bezeichnet eine Rechtsform, mit der die EU die Errichtung von internationalen Forschungsinfrastrukturen vereinfacht hat. Bislang hatte die Schweiz in mehreren ERIC Beobachterstatus. Seit diesem Jahr ist sie mit ihren Knotenpunkten an Hochschulen oder nicht-kommerziellen Forschungsinstitutionen neu Mitglied von sechs solchen internationalen Forschungsinfrastruktur-Netzwerken. Diese sind in verschiedensten Gebieten angesiedelt, von den Geistes- und Sozialwissenschaften bis hin zu Biologie und Medizin.
Ende September dieses Jahres wurde Swissnex, das weltweite Schweizer Netzwerk für Bildung, Forschung und Innovation, offiziell um einen prominenten Standort erweitert: Neuerdings figuriert auch Osaka auf der entsprechenden Landkarte mit ihren kleineren und grösseren Punkten auf allen Kontinenten. Kleinere stehen für rund zwanzig Wissenschaftssektionen oder Wissenschaftsrätinnen und -räte an Schweizer Botschaften von Canberra bis Ottawa und von Brasilia bis Kopenhagen, die grösseren für die sechs Hauptstandorte von Swissnex, zu denen sich nun «Swissnex in Japan» in Osaka auf der Insel Honshu gesellt.
Die Aufgaben von Swissnex liegen in der internationalen Vernetzung von BFI-Akteuren, in der Stärkung der weltweiten Visibilität unserer Hochschul- und Forschungsinstitutionen, Start-ups und anderer innovationsgetriebener Partnerorganisationen und in der Inspiration zu neuen Ideen dank Wissensaustausch. All das nun verstärkt auch in Osaka zu tun, dafür gibt es viele gute Gründe.