Arbeiten im SBFI: Patrice Soom

Gewinnen Sie einen Einblick in die Arbeit des SBFI: Patrice Soom ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Ressort Internationale Forschungsorganisationen.

10.10.2022
Autor/in: Simone Keller
Mitarbeiter des SBFI steht vor dem Haupteingang des SBFI
Bild: KOM SBFI

Was ist Ihr Aufgabengebiet?

Meine Arbeit im SBFI besteht darin, die Interessen des Bundes in den Steuergremien verschiedener internationaler Organisationen und multilateraler Forschungsprogramme zu vertreten und die entsprechenden nationalen Entscheidungs- und Finanzierungsprozesse vorzubereiten. Derzeit bin ich ausserdem Präsident des Verwaltungs- und Finanzausschusses der Europäischen Synchrotronstrahlungsanlage ESRF im französischen Grenoble.

Diese Programme und Organisationen eröffnen der Schweizer Forschung und Industrie einmalige Zusammenarbeitsmöglichkeiten und gewähren Zugang zu erstklassigen wissenschaftlichen Anlagen, die kein Land alleine planen, bauen oder finanzieren könnte. 

Was gefällt Ihnen bei Ihrer Arbeit besonders?

Der institutionelle Rahmen der multilateralen Forschungs- und Innovationszusammenarbeit ist ein spannender Mix aus Wissenschaft, Technologie, nationaler und internationaler Politik, Diplomatie und Verhandlungen. Vor allem der Bau und Betrieb internationaler Forschungsinfrastrukturen setzt voraus, dass sich die Forschungsprioritäten mehrerer Länder überschneiden, damit nach langen und komplexen multilateralen Verhandlungen institutionelle Strukturen geschaffen werden können, die während mehrerer Jahrzehnte Bestand haben. Solche Verfahren sind mit zahlreichen, vielfältigen Treffen und Herausforderungen verbunden, wobei die Schweiz dank ihrer institutionellen Kultur sehr geschätzt wird und einen gewissen Einfluss hat.

Welche Herausforderungen stehen in der nächsten Zeit an?

Die durch den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine ausgelöste internationale Krise, verbunden mit der schwierigen wirtschaftlichen Situation, stellt den Verwaltungs- und Finanzausschuss der ESRF – in dem auch die Russische Föderation als Vollmitglied vertreten ist – vor viele Herausforderungen. Zudem gilt es im Herbst die Verhandlungen zur Erneuerung der Schweizer Beteiligung am Institut Laue-Langevin ILL ab 2024 vorzubereiten. Und schliesslich müssen aufgrund der Nicht-Assoziierung der Schweiz an Horizon Europe, an das Forschungs- und Bildungsprogramm Euratom und an ITER rasch Übergangsregelungen umgesetzt werden, um die Schweizer Kernfusionsforschung zu unterstützen und deren internationale Einbindung zu sichern.


Kontakt
Patrice Soom, SBFI Wissenschaftlicher Berater, Ressort Internationale Forschungsorganisationen patrice.soom@sbfi.admin.ch +41 58 462 89 42
Autor/in
Simone Keller